April 04, 2018

Ich mach mir meinen Frühling

Nachdem sich der Frühling bisher so viel Zeit lässt wie lange nicht, hat mich kürzlich die Kreativwut gepackt, mir selbst ein wenig zuckrigen Blütenzauber zu basteln.


Aus Japan hatte ich vor drei Jahren Material zum Stempelschnitzen mitgebracht, das seitdem unbenutzt in der Schublade ruhte, da mir die Inspiration fehlte, was ich damit anfangen wollte. Als ich einmal wieder auf der Suche nach Ideen in meinen zahlreichen Büchern herum geblättert habe, war es klar. Ich wollte Girlanden basteln, Ume und Sakura. Da mir allerdings große Stanzer von beidem fehlen, war offensichtlich, das geht nur mit großen Stempeln, selber drucken und anschließendem Ausschneiden. Und damit war gesetzt, was aus den Stempelblöcken werden sollte. Frisch ans Werk, die Linolmesser hervorgekramt - da war doch auch noch ein ganz feines, das ich ebenfalls in Japan gekauft habe, wo ist das denn bloß?


Das Schnitzen hat schon unglaublich Spaß gemacht, es ging so einfach mit diesem Gummi, der weich und doch fest ist, eine farbige Seite hat, wo man gut erkennen kann, wo bereits geschnitten wurde. Mit Bleistift vorgezeichnete Motive ließen sich so einfach auf die Platten rubbeln (umgekehrt auflegen, drücken, fertig) und los. Soviel besser zu kontrollieren, als damals bei den Versuchen mit Linolplatten.









Die zäheste und langweiligste Arbeit am Ganzen war in der Tat nicht das Stempelschneiden und Drucken, sondern das Ausschneiden. Denn ich dachte, stempele noch ein paar und noch ein paar, das reicht noch nicht. Als ich dann die ausgeschnittenen Motive vor mir ausgebreitet und angeordnet hatte, war ich doch erstaunt, wie lange die Girlanden tatsächlich wurden. Und auch schwerer als erwartet, denn ich habe die Motive beidseitig an eine Schnur geklebt. Leichter und sicher auch schneller wäre, sie zusammen zu nähen, doch da ich keine Nähmaschine habe, war das keine Option.
Aber die ausgeschnittenen Stapel zu sortieren, war allein schon eine Freude für mich. Und dann die fertigen Stücke an der Wand zu sehen, wenn auch nur für kurze Zeit.









Dann noch Tütchen gefaltet, um die beiden zu verpacken, ein Päckchen gepackt und ab die Post. Schön war's, ich möchte einfach wieder mehr Zeit zur Verfügung haben, solche Vorhaben in die Tat umzusetzen. Und ich brauche neues Material, um bei Gelegenheit und weiteren Ideen noch mehr Stempel selbst machen zu können, denn mein Vorrat ist nun größtenteils erschöpft. Ein paar kleine Stücke sind noch übrig, aber großformatiges geht damit nicht mehr. Im Internet habe ich dieses Material bisher nirgends finden können, aber das muss doch irgendwo zu haben sein. So ist es wenigstens gut, dass ich durch die Arbeit bedingt Kontakte nach Japan pflegen kann. Da ist der Nachschub nicht weit...




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