Dezember 02, 2016

vor einem Jahr in Tokyo

Ein Beitrag, den ich immer noch von meiner Tokyozeit teilen wollte, betrifft die "Weihnachtsbeleuchtung". Und nachdem inzwischen der Advent da ist und unsere deutschen Städte in Weihnachtsmarktseligkeit versetzt worden sind, ist mir das wieder einfallen. Vergangenes Jahr hat mir schon ein wenig die Gemütlichkeit unserer Weihnachtsmärkte gefehlt, weniger die Waren, als sich hin und wieder mit Freunden auf einen oder zwei Becher Glühwein zu treffen, das gemütliche Licht, eine Bratwurst oder Reibekuchen. Statt dessen gab es Lichter- und Beleuchtungsmeer, vorzugsweiße in knallblauem LED, wie zum Beispiel in Shiodome und Tokyo Midtown, rot und weiß in Roppongi Hills, etwas bunter in Shinjuku und Sunshine City. 


Erstaunlicherweise war auf Odaiba, wo ich ebenfalls erst Mitte Dezember war, nicht so viel von Beleuchtung zu sehen. Überhaupt hatte ich mir an und für sich die Beleuchtung in der Stadt noch krasser ausgemalt, noch mehr, noch knalliger, an noch viel mehr Orten, wobei es an den Stellen, die ich hier genannt habe, schon manchmal fast in den Augen weh tat. Nichts desto trotz mußte ich teilweise schon ein wenig suchen, bis ich die richtigen Standorte ausmachen konnte. Es sind bestimmte Straßenzüge, nicht die ganze Stadt, selbst in den Shoppingstrassen von Ginza hält sich die Beleuchtung sehr in Grenzen, ein paar Lichterketten in den Bäumen, das war's dann schon.
Sunshine City in Ikebukuro atmet, was die Beleuchtung betrifft innen im Shopping Center ein wenig nostalgischen Charme, ultrakitschig, draußen an den Treppenstufen zum Zentrum findet man die auch schon in Kyoto aufgefallene Lichtershow, die über die Stufen läuft, in diesem Fall mit Herzchen, Sternchen, Kerzen und sonstigen Weihnachtsmotiven.



In Roppongi Hills springt einen die Beleuchtung, obwohl wahnsinnig auffällig, nicht gerade an, wenn man aus der U-Bahn kommt, wobei ich wahrscheinlich einfach nur den falschen Ausgang gewählt hatte. Tatsächlich war der kurze Zwischenstopp in Roppongi an meinem allerletzten Abend in der Stadt, vor meinem Rückflug nach Hause am nächsten Tag. Ich hatte mich extra auf Empfehlung eines Kollegen noch ein weiteres Mal dorthin aufgemacht und als ich dort ankam, mußte ich feststellen, dass ich keinen Akku in meiner Kamera hatte. Glücklicherweise hatte das handy noch ein wenig Saft, so dass ich mich zu den unzähligen anderen Fotographen gesellen konnte, die den Tokyotower mit der Beleuchtung im Vordergrund aufs Bild bannen wollten. Auch hier war, wie an so manchen Stellen in der Stadt, der Verkehr trotz Ampel und Zebrastreifen noch durch die Polizei geregelt, weil sich alle, aufgrund der Sichtachse bei Fußgängergrün immer mitten auf die Strasse platzierten und den Autos den Weg versperrten. Tokyo Galaxy mit der farblich wechselnden Beleuchtung, mal weiße Bäume, mal rote Bäume und im Hintergrund der Tokyo Tower ist wirklich einen Besuch wert.






In Shinjuku muss man nur die richtige Seite vom Bahnhofsgelände finden, um die beleuchteten Terrassen zu sehen. 







Shiodome ist eine blaue Lichtershow, die wenn ich es richtig verstanden habe, jedes Jahr anders ist. Es sind mehrere Lichterchoreographien zu Musik, wer einen Eindruck haben möchte, findet ein Filmchen hier.





Wer weiß, welche andere spektakuläre Lichtershow ich noch verpasst habe, am hübschesten fand ich allerdings tatsächlich die Beleuchtung im Toshimaen inklusive des 360 Grad Blicks.
Am Flughafen (ich bin von Haneda aus geflogen), gab es natürlich ebenfalls Lichterglanz, allerdings bei Tageslicht nicht ganz so beeindruckend. Da war der letzte Blick auf den Fuji zum Abschied (auf dem ganzen Weg zum Flughafen und auch von dort aus) doch irgendwie spektakulärer.
Wie freue ich mich dieses Jahr auf Sterne und einfache, freundlich, gelblich leuchtende Lichterketten und grüne Tannenbäume.





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