November 28, 2016

Kölle dinge staatse Dom

Das erste Adventwochenende habe ich in Köln verbracht, erstens um einmal wieder zum Weihnachtsbasar in meiner ehemaligen Schule vorbei zu schauen, wo ich seit dem Abitur nicht mehr war und zweitens, die Gelegenheit zu nutzen, an einer Domdachführung teilzunehmen. Diese Möglichkeit hatte sich über eine Freundin ergeben und ich habe sie natürlich begeistert beim Schopf gegriffen, sind diese Führungen doch nur online buchbar und immer schnell ausgebucht.


So trafen wir uns mit siebzehn Leuten um kurz vor elf Uhr am Hauptportal, wo unser guide uns einsammelte und hinauf ging es auf die Ebene des Daches mit dem Bauaufzug. Dort unter den Dachstuhl, einmal außen herum, auch in und auf den Vierungsturm, vom dem aus man einen besonders spektakulären Blick über das Langhaus hin zu den zwei Domtürmen hat. Das war wirklich beeindruckend. Leider ohne Weitwinkel nicht so richtig gut aufs Bild zu bringen. Die unzähligen Fialen, mache weiß und frisch restauriert, manche in bedauernswertem Zustand, den Dachstuhl mit seiner Stahlkonstruktion von innen zu sehen, einen Blick in Arbeitsbereiche der Dombauhütte werfen zu können, die wie ich finde ziemlich hässlichen Engel am Vierungsturm aus der Nähe zu betrachten, toll. Die Gewölbe der Lang- und Querhäuser von oben sehen zu können, die mit zu den ältesten Teilen des Doms zählen, das Glockengeläut, was wir um 12 Uhr mittags noch inklusive dazu bekommen haben, die alte Sicherungskastentafel und natürlich auch der Rundblick auf die Stadt, die Bahnhofs- und Museum Ludwig Dachlandschaften, Altstadt mit Groß St. Martin und Rathaus, die Kranhäuser, den gläsernen Wal in der Schildergasse... Ich war begeistert.
































Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal überhaupt den Turm bestiegen habe, aber einmal komplett um das Gebäude herumlaufen zu können, ist schon noch eine andere Nummer. Glück mit dem Wetter hatten wir auch, naja, wenigstens hat es nicht geregnet. Und ein nettes Highlight war natürlich, dass der Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz von oben zu sehen war, da zeigt sich, dass es tatsächlich eine Ordnung gibt, was sich unten, wenn man im Getümmel steht, nicht unbedingt erschliesst. 





Unser Führender war uns zu allem Glück auch wohlgesonnen und hat uns nach Umrundung des Dachstuhles die Treppen hinunter steigen und einen Zwischenstop auf dem Triforium einlegen lassen, so dass wir auch innerhalb des Domes vom nördlichen Querhaus durch das Langhaus zum südlichen Querhaus und damit bis zum Richterfenster laufen konnten. Ich war vor Jahren einmal am Tag des offenen Denkmals dort oben, nach stundenlangem Anstehen, das Richterfenster gab es damals noch nicht. Direkt mit der Nase davor zu stehen und durch die farbigen Gläser nach außen schauen zu können, war auch etwas besonderes. Es gab soviel zu sehen, eigentlich müßte man das nochmal wiederholen, bei schönem Wetter, abends, im Sommer, unzählige Möglichkeiten. Nur zum Gucken statt Fotografieren. Und inzwischen gibt es ja so einige Führungen im Angebot, unter dem Dom in den Ausgrabungen oder dem Baptisterium war ich auch noch nicht bzw seit Jahrzehnten nicht mehr, seit dort alles neu gemacht worden ist. Es wurde natürlich auch Werbung für den Dombauverein gemacht, ich überlege jetzt tatsächlich, Mitglied zu werden, so als Kölsche im Exil, warum eigentlich nicht, wo ich doch so stolz auf dieses Bauwerk bin und es immer allen Nichtkölnern anpreise und die "alten" Mitglieder langsam weniger werden...






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