November 26, 2015

Tokyos Grün

Während des Urlaubs haben wir auch noch zwei Gärten in Tokyo besucht, die ich auch noch nicht kannte. Es gibt ja unzählige, klassisch japanische und öffentliche Parks und Gärten, glücklicherweise muss man sagen, in solch einer großen Stadt. Über einige habe ich ja schon geschrieben (Shinjuku GyoenKyu-Furukawa und Rikugien). Eigentlich hatte ich ebenfalls vor, auch im Herbst noch den ein oder anderen aufzusuchen, vielleicht auch manche ein zweites Mal, um zu sehen, wie das Laub errötet. Aber ich fürchte, dazu wird es nicht mehr kommen. Das Ende meiner Zeit hier in Tokyo ist inzwischen unglaublich nah, nur noch drei Wochenenden, von denen zwei auch schon wieder mehr oder weniger verplant sind und das Wetter ruft seit ein paar Wochen, eigentlich ziemlich exakt seit Ende des Urlaubs leider auch nicht danach, sich draußen aufzuhalten. Doch umso mehr Glück hatten wir noch Ende Oktober und Anfang November.
Als erstes führte uns der Weg in den Hama Rikyu Garten, der mir auch richtig gut gefallen hat. Er hat eine tolle Lage, gleich neben der Tokyo Bay, von Wasser mehr oder weniger umgeben und auch durchzogen. 


Hier hat mich auch der Blick auf die Hochhäuser der Umgebung nicht so gestört oder irritiert, wie an manch anderer Stelle. Ein Komplex der Nachbarschaft mit mehreren Kränen auf dem "Dach" ist einfach besonders gewaltig. Ich mag mir garnicht vorstellen, wie viele Menschen dort wohl wohnen werden. Es gab sogar ein Cosmea Feld, da hätte ich ja garnicht in die Kibiji Ebene gemußt. Nein, kleiner Scherz, aber so konnte Sonja die Pracht der Blütenmassen ebenfalls noch bewundern, wenn auch der Höhepunkt der Blüte bereits vorüber war. Es gab Kormorane, natürlich Reiher und reichlich Entengrütze, ein schönes Teehaus im See, wo wir dann gleich noch eine kleine Pause einlegen mußten. Durchaus einen Besuch wert, dieser Garten.












Außerdem verbrachten wir am letzten Tag auch noch etwa zwei Stunden im östlichen Palastgarten des Kaiserpalasts. Da muss ich ja auch wieder sagen, erstaunlich. Diese Dimensionen kann man sich nicht wirklich vorstellen, wenn man außerhalb der Mauern herumläuft. Aber das ist ja wahrlich keine neue Erfahrung, die ich hier wieder einmal machen durfte. Wie man sich so täuschen kann. Die Anlage ist ebenfalls wirklich groß. Der Eintritt ist frei, man bekommt nur eine Marke, die man beim Verlassen des Geländes wieder abgeben muss. Nach unserem Eindruck wird dieser Garten auch von vielen Tokiotern, die in der Gegend arbeiten, für die Mittagspause genutzt. Die große Rasenfläche darf betreten werden (das ist ja auch nicht überall der Fall) und so saßen viele dort mit ihrem Lunch oder hielten ein Nickerchen. Gleich am Eingang blühte ein Kirschbaum, vor dem alle mit "ah" und "oh" stehen blieben, es war die Rede von Oktobersakura, also scheint es in der Tat Kirschbäume zu geben, die im Herbst blühen und der Baum in Himeji war kein verwirrter. Inzwischen habe ich auch in Takayama einen dritten gesehen, der im November blühte.






In einem Bereich sind die "Erkennungsbäume" der japanischen Präfekturen gepflanzt, es gab große Kamelienbüsche, teilweise sicher an die vier Meter hoch, wenn nicht höher, eine kleine Teeplantage, natürlich einen japanischen Landschaftsgarten, Teehäuser, mehrere Ausgucke, zahlreiche Kräuselmyrtenbäume (so ziemlich das einzige was im August etwas weiße und pinke Farbe in die Gärten und Straßen Tokyos gebracht hatte, jetzt allerdings mit unzähligen Samenständen), Ausblick auf die Hochhäuser von Chiyoda (Marounouchi und Ginza) und eine Halle, aus der laute Schreie und krachende Geräusche tönten. Dort wurde trainiert, Kendo oder ähnliches. Auf der gegenüberliegenden Seite des Palastgartengeländes liegt außerdem noch der Hibiya Koen. Über diesen hatte ich auch noch schreiben wollen, zumal ich dort mehr oder weniger zufällig zu einer Art Gartenkunstausstellung vorbei gekommen war, doch das soll es dann hier vom Tokyo Grün erstmal gewesen sein. 










Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen