Oktober 21, 2015

Okayama

Bevor ich mich montags auf den Rückweg nach Tokyo machte, stand noch ein kurzer Besuch im japanischen Garten von Okayama auf dem Programm. Der öffnet praktischerweise schon morgens um 8 Uhr sein Pforten. So früh war ich zwar noch nicht dort, aber um kurz nach 9 Uhr dann doch. Das war auch gut so, es war noch relativ leer, als ich die Anlage verließ, waren schon deutlich mehr Menschen (viele Chinesen übrigens) unterwegs. Ich wollte ja spätestens den Zug gegen halb zwölf erwischen, um rechtzeitig in Himeji zu sein, wo die Burg ab 16 Uhr keine Besucher mehr einlässt.



Vom Hotel aus nahm ich die Straßenbahn, worüber ich im Endeffekt einmal wieder froh war. Auf der Karte sah die Entfernung nicht groß aus, aber dort entlang zu zuckeln, nahm doch eine geraume Zeit in Anspruch und es wurde mir mal wieder klar, dass man sich in Japan gern von den scheinbaren Entfernungen täuschen läßt, die meist weiter sind, als man ursprünglich denkt.








Der Koraku-en gehört zu den drei "großen" Gärten Japans. Groß ist er tatsächlich, aber ob "groß" in dem Zusammenhang auch mit "wichtig" synonym ist? Ich weiß es nicht. Und ehrlich gesagt fand ich ihn abgesehen von seiner Größe tatsächlich noch nicht einmal so beeindruckend. Ich denke, es lag daran, dass er mir persönlich nicht so gut gefallen hat, mit den riesigen leeren Rasenflächen, die sich in der Mitte um den See, der natürlich auch eine bestimmte Form aufweist, erstrecken. Es gab auch einen Pflaumenbaumhain und einen Kirschbaumhain. Interessanterweise, ich habe mir darüber vorher noch nie Gedanken gemacht, sahen die Bäume, gerade zwar etwas trostlos, da natürlich ohne Blüten und mit fallendem Laub, deutlich unterschiedlich aus. Es gab einen Lotusteich, das obligatorische Reisfeld (bereits geerntet), Teehäuser, eine kleine Teeplantage, ein Gäste- und Veranstaltungshaus, in dem auch gerade eine solche stattfand. Einige Hochzeitspaare waren mit Fotographen unterwegs, die einen in shintoistischer Kleidung, die anderen im "normalen" Kimono. Glyzinien, einen künstlichen Ausguckshügel. Also eigentlich das volle Programm. Aber wie gesagt, zuviel Rasen, umgeben von kleinen Zäunen, damit auch niemand auf die Idee kommt, diesen zu betreten. Schön war allerdings die Lage, wie auf einer Insel in einem Fluss, vom gegenüber liegenden Ufer, von dem man kommt und über eine Brücke muss, auch schon beeindruckend groß aussehend, und immer mit Blick hinüber zur Burg von Okayama, die auf der anderen Seite des Flusses liegt. Die ist, im Gegensatz zu der in Hiroshima tatsächlich eher schwarz. Ich ging allerdings nur einmal kurz von außen näher heran, denn mein eigentliches Hauptziel des Tages war ja die weiße Burg in Himeji. Dann also flott wieder zurück zum Hotel und hinein in den Zug nach Himeji. Der Nozomi benötigt von Okayama dorthin eine knappe halbe Stunde. Keine große Aktion also.







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