August 23, 2015

Kunsttempel

Von Tokyo Midtown, das ja ebenfalls ein Museum beheimatet (Suntory Museum of Art) ging es am Samstag ein paar Meter weiter (die Sicht zu dem Hochhaus mit dem Arbeiter im Vordergrund auf dem Foto weiter unten lag einfach auf dem Weg und den Tokyo Tower sieht man auch), zum National Art Center. Ich wollte nur das Gebäude begutachten, von dem ich ein paar Bilder bei Instagram gesehen hatte. Ein weiterer Tempel aus Stahl und Glas, der auf den meisten Fotographien, wie das Tokyo International Forum auch, einen ziemlichen Eindruck hinterlässt. Das tat es auch bei mir. Günstigerweise war ich dann auch doch erst am Nachmittag dort, gute Lichtverhältnisse also, sich einen Eindruck von außen und von innen zu verschaffen.


Vor das eigentliche Gebäude, einen rechtwinkligen Kasten, ist eine gewellte Fassade gestellt, die Platz schafft für zwei aus Beton bestehende - wie nennt man diese Form? - auf dem Kopf stehende Trichter. Hat sich der Architekt dabei irgendetwas gedacht? Es sieht jedenfalls spektakulär aus, auch wenn mal wieder die üblichen Werkstoffe Beton, Stahl, Glas und innen auch etwas Holz zum Einsatz gekommen sind. Auf den Flächen der Trichter befinden sich ein Café beziehungsweise ein Restaurant.









Als erstes fiel im Zugangsbereich noch draußen direkt ein Mangamotiv ins Auge, gerade findet dort eine Ausstellung statt zum Thema "Manga Anime Games from Japan" von 1989 bis heute.


Auf der homepage ist der Ausstellungsführer zu finden, passenderweise ebenfalls teilweise als Manga ausgeführt. Mangas kenne ich kaum, außer ein paar der absoluten Klassiker von Hayao Miyazaki, dessen Gesicht hier glaube ich jeder kennt (es wurde mir jedenfalls bei meinem Kulturtraining gezeigt, zusammen mit dem des Kaisers, dem von Kawabata (hätte ich auch nicht erkannt, aber immerhin gelesen ;-), dem irgendeiner Sängerin, die mir überhaupt nichts sagt und Hokusai, dessen Namen die meisten wohl nicht kennen werden (ich auch nicht), dessen Holzschnitt mit der Tsunamiwelle aber doch die meisten irgendwann schon einmal gesehen haben werden (sogar Keane, die für eines ihrer Plattencover diesen bekannten Holzschnitt abgewandelt haben, das kommt mir wenigstens so vor), wie zum Beispiel Mein Nachbar Totoro und Prinzessin Mononoke, Das wandelnde Schloss und Chihiros Reise ins Zauberland, aber das war es dann auch schon. Heidi...  Man kann wohl auch das Ghibli Studio besuchen, nicht weit weg von Tokyo, wer also ein echter Fan ist - aber Tickets sind scheinbar nur vorab über das Internet zu erwerben. Wenn ich hier in den Zügen manchen Leuten über die Schulter in ihre Bücher oder Handys blicke und die vielen Zeichnungen sehe, kann ich schon eine gewisse Faszination verstehen, die sind ja größtenteils auch wirklich toll gezeichnet und oder animiert, aber den richtigen Drang habe ich dazu noch nicht entwickelt. Vielleicht sollte ich da doch auch mal ein wenig mehr einsteigen. Bunt ist es ja jedenfalls, das käme mir schon entgegen.
Außerdem findet derzeit eine Ausstellung mit zeitgenössischen japanischen und koreanischen Künstlern, sowie eine Kalligraphie Ausstellung statt.








Der Museumsladen hatte auch tolle japanische Produkte zur Auswahl (das Foto ist da noch das schlechteste Beispiel, aber, Ihr könnt es Euch schon denken, im Hauptladen war das Fotografieren mal wieder nicht gestattet), es scheint sich hüben wie drüben zu bewahrheiten, dass Museumsläden nicht die schlechteste Wahl zum Finden von Mitbringseln sind. 
Beindruckend auch der Schirmständer am westlichen Ausgang. Bei den Massen an Schirmen, die hier teilweise abgestellt werden, sicher eine sinnvolle Angelegenheit um Vertauschungen vorzubeugen bzw. ein Wiederfinden überhaupt erst möglich zu machen. Welchen Weg der Aufseher wohl gerade weist? Als ich das Gebäude Richtung Roppongi Hills verließ, war es kurz nach 18 Uhr, die Sonne war bereits untergegangen.




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