Juli 05, 2015

Meine Nachbarschaft

Das Wochenende habe ich damit verbracht, hier im Viertel herum zu streifen, wirklich auskennen tue ich mich deshalb aber noch lange nicht.


Für die kommenden knapp fünfeinhalb Monate bin ich in Ikebukuro zuhause, einem sehr quirligen Stadtteil, mit einem riesigen Bahnhof, durch den sich pro Tag scheinbar im Mittel knapp unter drei Millionen Passagiere bewegen. Das ist so unvorstellbar, zumal sich in Tokio mehrere solcher Verkehrsknotenpunkte befinden. Aber wenn man sich einmal in die unterirdischen Gänge, in denen es nur so wimmelt, getraut hat, erscheint diese Zahl garnicht mehr so abwegig. Es hilft aber auch nichts, denn da ich auf der Westseite des Bahnhofs wohne, muss ich mitten durch, um auf die andere Seite zu kommen. Den oder besser ein paar der möglichen Wege habe ich inzwischen auch gefunden, es gibt einen Tunnel, der neben dem Bahnhof durchführt und natürlich auch eine Möglichkeit mitten durch. Es ist auch alles gut ausgeschildert, sofern man sich klar ist, in welche Himmelsrichtung man sich denn bewegen möchte.








Seit ich bei einem meiner vergangenen Aufenthalte in Tokio einmal den Fehler begangen habe, durch die Schranken zu gehen, weil ich dachte, es sei wie bei uns (nach dem Motto der direkte Weg zur anderen Seite führt über den Bahnsteig) und mich die Schranken auf der anderen Seite nicht hinaus lassen wollten (ich mußte nachzahlen, scheinbar ist das im System nicht vorgesehen), war klar, dass es auch einen anderen Weg durch die Tunnel und unterirdischen Gänge geben muss und zwar überall. Und so ist es dann wohl auch. Also nur frohen Mutes mitten hindurch, irgendwo kommt man schon wieder raus.
In dem Fall auf der Seite von Sunshine City.


Abgesehen von den Haupteinkaufsstrassen findet man in den Nebenstrassen auch so allerlei, was man für das tägliche Leben benötigt, Waschsalons, Fahrradparkhäuser, kleine Restaurants und auch Hotels, von denen man nicht so genau weiß, ob sie nun zu denen mit L gehören oder nicht (wobei das "rest" and "stay" auch beim Hotel direkt bei mir gegenüber ausgezeichnet ist).






Vor allem freue ich mich aber, wenn die im Moment noch andauernde Regenzeit aufhört, lange wird es wohl nicht mehr dauern. Im Moment ist es noch jeden Tag grau in grau, es schüttet teilweise wie aus Kübeln, dabei ist es allerdings recht mild und die nassen Hosen sind gleich wieder trocken. Außerdem ist interessanterweise die Kleidung, wenn sie dann wieder getrocknet ist, sozusagen sauber. Wenn ich in unseren Städten im Regen unterwegs bin, kann ich die Hosen (sofern sie hell sind) in der Regel hinterher gleich in den Wäschekorb werfen. Das scheint hier nicht notwendig zu sein. Was schon mal eine Erleichterung ist, denn gewaschen werden kann hier scheinbar nur kalt. Auch ein interessantes Thema für einen anderen Beitrag, der dann vielleicht den Titel haben wird "Mein Kampf mit der Waschmaschine oder wer lesen kann ist klar im Vorteil Teil II".

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