Der erste Dezember

Jetzt aber schnell, schnell, bevor der erste Dezember, der erste Advent und das erste Wochenende des letzten Monats schon wieder vorüber ist. Das Symptomatische der Zeit bis Weihnachten hat mich schon wieder voll im Griff, Ihr merkt es... Von wegen Entspannung, ruhige Vorweihnachtszeit...

Was hatte ich nicht alles vor:

Mindestens die Hälfte meiner Weihnachtskarten fertig vorbereiten (vom Schreiben reden wir hier mal noch nicht), mindestens zwei Plätzchensorten backen, die Wohnung adventlich bis weihnachtlich dekorieren (damit ich ein bißchen davon habe, denn nach Weihnachten, das immer so plötzlich kommt, ist ja auch nicht mehr viel Zeit und die Stimmung weg), viele Beiträge für meinen Blog vorbereiten, damit ich in den nächsten Tagen und Wochen nur noch auf "veröffentlichen" klicken müßte, zumal ich in letzter Zeit hier nicht gerade fleißig war. Von so uninteressanten Dingen wie Haushaltsarbeiten, die auch immer gerne am Wochenende zu erledigen sind, mal ganz zu schweigen.

Tja, ich weiß nicht, wie es Euch ergangen ist. 

Mir jedenfalls relativ anders. 

Ich habe es geschafft, weiterhin kein einziges Plätzchen ausgestochen, noch nicht einmal ein Viertel der Weihnachtskarten zu einem Fünftel fertig gestellt zu haben, nicht zu bügeln, nicht zu waschen, nicht zu putzen, nicht den Balkon und seine Bewohner endlich winterfest zu verpacken, aber, viel wichtiger, einen leckeren, deftigen, antivorweihnachtszeitsüßen Eintopf zu kochen, mir die halbe Nacht um die Ohren zu schlagen, mit dem Chor zu singen (da war der halbe Sonntag auch schon wieder vorüber), mich mit einem Freund zu treffen, viel Glühwein und Feuerzangenbowle zu trinken, im Keller herumzuwühlen, um die richtige Dekoration zu finden ("wo, verdammt, sind denn die Gablonzer Anhänger?"), und diese in der Wohnung angemessen zu verteilen, Fotos zu machen (heute war endlich einmal wieder schönes Wetter und entsprechend gutes Licht in der Wohnung, voraussichtlich werden also die meisten Fotos, die ich in nächster Zeit hier mit Euch teilen werde, alle von heute sein, denn unter der Woche geht dahin gehend ja schon mal garnichts, morgens vor und abends nach der Arbeit ist es einfach zu dunkel zum Fotographieren - aber Fotos machen kann echt lange dauern, das habe ich heute mal wieder fest gestellt, den richtigen Ausschnitt zu bestimmen etc), mich an meinem Adventskalender zu erfreuen, der mich gestern völlig überraschend erreichte (Danke! Das tartufi al pistacchio ist schon mal göttlich), Nikolausgabentüten und -päckchen vorzubereiten, nebenher Weihnachtsmusik zu hören, einen kleinen Mittagsschlaf zu machen...

Eigentlich alles auch nicht verkehrt, was soll's also... Für seine Entspannung ist jeder selbst zuständig, man sollte sich nicht so antreiben lassen, von dem Druck, den man sich selbst macht... Wobei, oje, nur noch 23 Tage... Und so mancher Abend in nächster Zeit fällt flach, Weihnachtsfeiern, Weihnachts-feiern, Weihnachtsmarktbesuche...

Das wichtigste war aber in der Tat, den kleinen Adventsteller präpariert zu haben, um heute morgen gleich die erste Kerze entzünden zu können.

Von der Porzellanplatte hatte ich ja kürzlich bereits berichtet, die wurde nun schnell und mit wenig Aufwand neu "dekoriert". Falls man da von dekorieren überhaupt sprechen kann, die alten vertrockneten Beeren und orangen Kerzenreste zu entfernen, statt dessen neue Kerzen darauf zu stellen und ein paar alte Christbaumkugeln daneben zu werfen. "Dekorieren" klingt da doch etwas hoch gegriffen. 

Wenn ich mir so überlege, habe ich in den letzten Jahren nicht wirklich viel neues ausprobiert. Das liegt aber daran, dass ich die minikleinen, alten Kügelchen so liebe und mich jedes Jahr aufs Neue freue, sie wieder irgendwo sichtbar hinlegen zu können. Aber ich glaube, nächstes Jahr wäre zur Abwechslung doch einmal wieder Zeit für einen klassischen, grünen, nadelnden, duftenden Adventskranz, vielleicht einmal wieder ganz schlicht, ohne viel ChiChi. Erinnert mich daran, wenn es wieder soweit ist. Wenn es Euch interessiert, einen kleinen Abriss über die vergangenen Jahre zu bekommen, findet Ihr Fotos hier: eins zwei drei vier). Auf der Suche nach den alten Fotos ist mir auch mal wieder aufgefallen, wieviele Arten von Adventskränzen und -tellern ich noch vor Augen habe, von denen ich allerdings noch keine Digitalfotos habe. Es gibt also noch Nachholbedarf. Selbst wenn ich etwas wiederholen würde, würden es nur die wenigsten mit bekommen.

Und ich liebe die unterschiedlichen Texturen der Kissenbezüge auf meinem Sofa. Früher hatte ich nur Seidenbezüge, aber gerade in der kalten Jahreszeit... wieviel gemütlicher ist es doch, neben Seide auch Baumwolle, Wolle, Filz, Strick und Samt und mehrere Decken greifbar liegen zu haben. Und auch gleich noch das ein oder andere Buch hervor zu kramen und sich inspirieren zu lassen... Wenn es auch eigentlich bereits zu spät ist, das müßte man schon im Herbst tun...

Bei der Wühlaktion im Keller sind mir auch meine vielen Anhänger wieder in die Hände gefallen, die die vergangenen Jahre vor allem den DalarnaPferdeLeuchter in der Küche oder auch die Stange im Flur geziert haben. Doch diesmal habe ich mich für die Küche für eine andere Leitlinie entschieden (dazu in den nächsten Tagen mehr), so dass sie dieses Jahr einen alternativen Platz finden mußten. Ich habe mich gestern schweren Herzens von der Geburtstagsgeschenkverpackungsdekoration an der Wand über dem Schreibtisch getrennt. Das ist nun wieder ein völlig fremd erscheinender Anblick, eine große, weiße, freie Fläche - "negative" space.... Falls ich beginnen würde, Schriften oder Texte auf meine Fotos einfügen zu wollen, wäre das genau der richtige Platz... Aber davon bin ich (noch) nicht so überzeugt. Oder eher "positive" space, Raum für Neues, weitere Kreativschübe, die auch nicht gerade so häufig über mich kommen, wie ich es gerne hätte. Statt dessen zieren die Anhänger zunächst die Pinnwand, die neben meinem kleinen Schreibtisch steht. Eigentlich hatte ich mit ihnen auch noch etwas anderes vor, aber dafür hat die Zeit nicht ausgereicht... Doch das Thema hatten wir schon... Vielleicht gibt es ja doch noch mal eine Änderung oder ich behalte und verfeinere die Idee für das kommende Jahr.

Auch das Wohnzimmerfenster hat ein wenig Änderung erfahren, doch hierzu mehr an anderer Stelle. Ich wünsche Euch jedenfalls auf diesem Weg eine schöne erste Adventswoche. Vielleicht schaffe ich ja einen weiteren Post zu schreiben, bevor die 2 an der Tür hängt.