April 05, 2013

Rut un wiess

Was wäre eine Insel im Meer ohne Leuchtturm? Irgendwie nicht vollständig. Dazu ist die romantische Vorstellung von Seeräubern und falschen Lichtsignalen doch viel zu tief in jedem verankert, den Schauergeschichten der Kindheit sei Dank, in denen ja doch auch ein Funken Wahrheit steckt. Mit Romantik hat das nur leider gar nichts zu tun. Und wenn man auf dem Turm steht, weht einem der heftige Wind ohnehin alles aus dem Kopf. Aber alles schön nacheinander... 

An meinem zweiten Tag habe ich mich auf den Weg zum rot-weißen Wahrzeichen der Insel gemacht. Dem mußte ich ja auf jeden Fall einen Besuch abstatten, existiert doch in den alten Fotostapeln von 1979 auch ein Bild vom kleinen Leuchtturm (ich in rot-weiß geringeltem, langem „Nachthemd“ vorne, im Hintergrund der große Bruder). Seither hat der Turm aber sicherlich den ein oder anderen neuen Anstrich verpaßt bekommen, was ich von mir nicht gerade behaupten kann.
Also wieder mit dem Fahrrad unterwegs, von meiner Unterkunft in Norddorf ca. 7 km durch den Wald. An diesen Wald konnte ich mich auch noch erinnern, denn von Süddorf und Nebel aus muss man ihn durchqueren, um zu den Dünen und schließlich zum Meer zu gelangen und die Strecke zieht sich für ein Kind ganz schön. Lichter Nadelwald, Birken, Heide… Doch ich schweife ab.



Nachdem er eigentlich die ganze Strecke über nicht zu sehen war, taucht der Turm auf einmal auf und sieht aus, als ob er im Wald steht. Ist natürlich nicht so. Und dann hinauf!


Wenn es schön warm ist, macht einem der Wind, der dort oben braust, sicher nichts aus, aber gestern war es fast nicht auszuhalten. So was von eisig eisig eisig. Aber um schnell ein paar Fotos zu machen, bevor mir die Finger eingefroren sind, hat es natürlich gereicht und der Blick von dort oben über die Insel ist die paar Treppenstufen allemal wert. Und von dort oben kann man auch sehen, wie breit der Strand bzw. der Kniepsand tatsächlich ist. Wenn man dann am Strand- oder Dünenübergang steht und sich wieder wundert, wie weit das Meer weg ist, weiß man, warum.  Dieser Strand ist wirklich unvergleichlich, ich kann mich nur immer wieder wiederholen…






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