Nebel und Friesenhäuser

Gestern (an meinem ersten kompletten Tag auf der Insel) habe ich mir nach dem Frühstück zuallererst einmal ein Fahrrad geliehen (bei einem vom gefühlten 1000 Fahrradverleihern) und bin zunächst nach Nebel geradelt. Glücklicherweise war es vormittags im Gegensatz zu nachmittags und heute relativ windstill. Für dieses Mal hatte ich mir den Weg zwischen Watt und Wald ausgesucht.

Nebel ist der hübscheste Ort auf der Insel (natürlich nur meine persönliche Meinung) und hat mit dem sprichwörtlichen Nebel nichts zu tun. Der Name „Neues Bohl“ deutet wohl an, dass Nebel im Gegensatz zum älteren Nord- und Süddorf, die bereits im 15. Jahrhundert erwähnt wurden, erst um 1600 gegründet wurde. Dieses Friesisch soll mal jemand verstehen.

Dort gibt es noch viele alte Friesenhäuser und andere hübsche Häuschen. Der alte Hauptteil liegt an der dem Watt zugewandten Seite, ein Teil zieht sich allerdings auch bis zum Waldgebiet Richtung Dünen hinüber. Auch dort bin ich heute auf einem anderen Weg (dazu an anderer Stelle mehr) an ein paar netten Bleiben vorbei gekommen. Doch mein Favorit ist eindeutig. Vielleicht könnt Ihr Euch ja denken, welches Häuschen es sein könnte.

Leider sind natürlich die Gärten noch nicht wirklich als prachtvoll zu bezeichnen, es ist hier trotz der Sonne der letzten Tage immer noch sehr kalt, teilweise liegt immer noch Schnee. Das einzige, was in den Gärten zu sehen ist, sind Schneeglöckchen und Krokus. Das hält die Bewohner aber nicht davon ab, langsam den Frühling einzuläuten. Alle sind geschäftig in den Gärten zugange, stellen bereits die Gartenmöbel hinaus, die fleißig geputzt oder sogar neu lackiert werden. Ostereier sind hier als Dekoration auch äußerst beliebt. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Eier in Vorgärten hängen sehen wie hier. Was muss das im Sommer schön sein.

Außerdem gibt es in Nebel noch die Kirche St. Clemens mit einem kleinen Friedhof, auf dem besonders die alten Seefahrer-Grabsteine Beachtung verdienen. Doch auch hierzu mehr bei anderer Gelegenheit.